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Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler
Hohes Hochhaus, lange Lifte: Burj Khalifa in Dubai Bild: dpa
Die Aufzughersteller jagen immer neuen Rekorden nach. Der japanische Hitachi-Konzern baut in China den schnellsten Lift der Welt. Leider gibt es ein ärgerliches Limit: den Menschen.
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U nter den Liftherstellern rund um den Globus herrscht Rekordfieber. Angesteckt werden sie von der Bauindustrie. Denn die Hochhäuser dieser Welt werden immer höher. Für neue Wolkenkratzer in Asien oder Amerika gehört ein halber Kilometer längst zum guten Ton. Und da ist die Aufzugbranche gefordert wie selten zuvor. Zum einen bietet der Vertikalboom neue Geschäftschancen. Zum anderen müssen die Unternehmen neue Grenzen ausloten.
Ende April kündigte Hitachi an, den schnellsten Aufzug der Welt zu bauen. Der Rekord-Fahrstuhl soll ein Spitzentempo von 1.200 Metern je Minute erreichen, das sind 72 Kilometer je Stunde. Seinen Betrieb wird das „Ultra High Speed“-Produkt voraussichtlich 2016 im „CTF Finance Centre“ aufnehmen. Das ist ein Wolkenkratzer, der gegenwärtig im südchinesischen Guangzhou entsteht. In dem 530 Meter hohen Gebäude nimmt allein der Lift eine Schachthöhe von 440 Metern ein. Vom Erdgeschoss in den 95. Stock fährt er die Besucher in sportlichen 43 Sekunden.
Das CTF Finance Centre reiht sich ein in die Serie neuer Superhochhäuser, die erst in der jüngsten Vergangenheit entstanden sind. Ein Blick auf die Wikipedia-Liste der höchsten Gebäude der Welt zeigt, dass acht der zehn Spitzenreiter erst nach der Jahrtausendwende gebaut wurden beziehungsweise gerade gebaut werden. Der Burj Khalifa in Dubai, mit seinen 828 Metern das höchste Gebäude der Welt, stammt aus dem Jahr 2010. Die Nummer zwei, der Shanghai Tower mit 632 Metern und 128 Etagen, soll 2015 fertig werden. Und das 601 Meter hohe Mecca Royal Clock Tower Hotel, direkt neben der Heiligen Moschee in Saudi-Arabien, beherbergt seit 2012 Übernachtungsgäste.
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Schon heute weisen Demographie-Analysten darauf hin, dass das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Stadt wird. Lebten 1950 noch 70 Prozent der Weltbevölkerung auf dem Land und 30 Prozent in der Stadt, wird sich 2050 dieses Verhältnis voraussichtlich umgekehrt haben. Neben den traditionellen Metropolen wie New York, Los Angeles oder Tokio entstehen neue Schwellenländer-Megacitys wie Schanghai, São Paulo oder Lagos mit einer Bevölkerung von mehr als zehn Millionen Menschen. Allein China soll bis 2020 laut einer Credit-Suisse-Studie gut 120 Ballungsräume aufweisen, in denen jeweils mehr als eine Million Menschen leben. Anderen Quellen zufolge existieren heute schon rund 160 Millionenstädte im Reich der Mitte.
Das alles bleibt nicht ohne Konsequenzen für künftige Lebens- und Arbeitswelten. „Das Bevölkerungswachstum in den Ballungsräumen begünstigt die Entwicklung von Hochhausprojekten im Mid- und High-Rise-Bereich“, formuliert man bei Thyssen-Krupp. Einfach gesagt: Die Wolkenkratzer werden immer mehr und immer höher. Die amerikanische Forschungsorganisation CTBUH (Council on Tall Buildings and Urban Habitat) bestätigt diese These mit klaren Zahlen. Im Jahr 2000 lag die durchschnittliche Höhe der 50 höchsten Gebäude der Welt demnach bei 315 Metern. Im vergangenen Jahr waren es schon 390 Meter. Und zwischen 2000 und 2013 stieg die Zahl der Gebäude mit einer Höhe jenseits der 200 Meter um 318 Prozent – von 261 auf 830. 73 dieser Hochhäuser wurden erst im vergangenen Jahr fertiggestellt.
Ein Dorado für Unternehmen wie Thyssen-Krupp. Liebevoll verweist der Essener Industriekonzern auf die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile von Hochhäusern: Mehr städtische Grünflächen, verbesserte Energieeffizienz. Diese Zuneigung zum hohen Objekt kommt nicht von ungefähr: Jedes neue Hochhaus braucht viele neue Lifte und bringt viele neue Serviceverträge mit sich. Thyssen gehört neben der amerikanischen Otis, der schweizerischen Schindler und der finnischen Kone zu einem dominierenden Firmenquartett. In Deutschland beherrschen die großen vier mit einem Anteil von 70 Prozent den Markt klar. Global betrachtet, ist Otis mit einem Umsatz von 9,4 Milliarden Euro mit Abstand die Nummer eins, gefolgt von Schindler (6,9 Milliarden Euro), Kone (6,3 Milliarden Euro) und Thyssen-Krupp (6,2 Milliarden Euro).
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