98 Prozent aller Wärmepumpen ineffizient? So lösen Sie das Problem - FOCUS online

2022-10-08 18:13:04 By : Mr. yongke liang

Sind sie doch nicht so umweltfreundlich? Nach einem Medienbericht arbeiten 98 Prozent aller Wärmepumpen ineffizient. Warum diese Zahl vermutlich zu hoch gegriffen ist – und wie sich das Problem vermeiden lässt.

1. Kritikpunkt: Wärmepumpen werden falsch geplant

Messgrößen für den Wirkungsgrad: COP und JAZ

2. Kritikpunkt: Wärmepumpen verbrauchen viel mehr Strom als geplant

So funktioniert eine Wärmepumpe

„Hausbesitzer kennen solche hohen Zählerstände nicht“

Falsche Bedienung: „Die Heizung wird nicht warm“

3. Kritikpunkt: Für Altbauten sind Wärmepumpen komplett ungeeignet

Was kostet eine Wärmepumpe?

Wann rechnet sich eine Wärmepumpe?

Umweltbewusst heizen ist gar nicht so einfach: Neue Gasheizungen möchte Klimaminister Robert Habeck am liebsten schon in wenigen Jahren gar nicht mehr installieren lassen, für die Pelletheizung läutet das Umweltbundesamt bereits das Totenglöckchen – und jetzt steht auch noch die Wärmepumpe in der Kritik? In Unruhe versetzt hat die Installateure Mitte März ein Wärmepumpen-Experte, der in einem SPIEGEL-Artikel (Paywall) behauptete: „98 Prozent der in Deutschland installierten Wärmepumpen arbeiten ineffizient.“ Der Grund: Viele seien falsch geplant, falsch eingestellt – und der Strombedarf deshalb zuweilen um den Faktor 3 höher als kalkuliert.

Ist es wirklich so krass? Und wie lässt sich so eine Fehlplanung vermeiden? FOCUS Online hat mit dem Wärmepumpen-Experten Robert Doelling, Gründer von energie-experten.org und Manager bei der Deutschen Auftragsagentur (DAA), gesprochen. Die DAA vermittelt – auch als Partner von FOCUS Online – unter anderem Installateure für Wärmepumpen. Er erklärt, was Hausbesitzer beachten müssen.

„Das kann theoretisch passieren – sollte es jedoch nicht, wenn jemand die Wärmepumpe einbaut, der sich auskennt“, sagt DAA-Experte Doelling. Er hat selbst sechs Jahre lang in einem Betrieb gearbeitet, der Wärmepumpen installiert. Entscheidend bei der Installation sei, dass die Heizleistung zur beheizten Fläche passt. Wie hoch die Heizleistung sein müsse, hänge auch von der Dämmung des Gebäudes ab.

Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen wird durch die Leistungszahl beschrieben, auch Coefficient Of Performance oder kurz COP-Wert genannt. Das Spektrum bei guten Wärmepumpen reicht von circa 3,5 (Luft-Wasser-Wärmepumpe) bis 5 (Erdwärmepumpen). Je höher der COP-Wert, desto höher ist die Effizienz der Wärmepumpe. Außerdem gibt es eine zweite Effizienz-Kennziffer, die als wesentlicher Faktor bei der Ermittlung des Stromverbrauchs gilt: die Jahresarbeitszahl (JAZ). Je höher die JAZ, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Wärmepumpen ab einer JAZ von 3,0 gelten als besonders effizient. Die JAZ ist also auch ein erster Anhaltspunkt dafür, ob der Stromverbrauch der Pumpe eher unter oder über dem Durchschnitt liegt.

Die jährlichen Stromkosten ergeben sich aus Heizleistung : JAZ x Heizstunden x Stromtarif. Für Wärmepumpen gewähren die Stromversorger eigene, günstigere Wärmepumpentarife, ähnlich den früher weit verbreiteten Tarifen für Nachtspeicherheizungen. (hier gibt es weitere Informationen zum Stromverbrauch von Wärmepumpen )

„Wenn ich eine Wärmepumpe plane, muss ich den Heizbedarf pro Quadratmeter genau kennen“, erklärt Doelling. „Bei Neubauten sind diese Zahlen leicht zu bekommen“, erklärt Doelling. Bei Altbauten werde es mitunter problematischer, weil die Dämmeigenschaften des Gebäudes früher eine geringere Rolle spielten und es oft keine genormten Werte gebe. Viele Hausbesitzer kennen ihren Heizbedarf pro Quadratmeter gar nicht genau.

Kurz gesagt funktioniert eine Wärmepumpe ähnlich wie ein Kühlschrank, nur andersherum: Der Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und kühlt diesen so herunter. Dazu braucht er Strom. Die Wärme gibt der Kühlschrank über die Heizschlage auf der Rückseite an die Außenwelt ab. Wärmepumpen dagegen entziehen der Außenluft (Luft-Wasser-Wärmepumpe), dem Erdreich (Boden-Wasser) oder dem Grundwasser (Wasser-Wasser) Wärme und leiten diese nach innen ins Haus. Deshalb braucht auch die Pumpe Strom, und zwar sehr viel mehr Strom als ein Kühlschrank. Sofern dieser Strom aus erneuerbaren Energien oder gar einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach stammt, arbeitet so ein System CO2-neutral. Problematisch wird es, wenn der Stromverbrauch zu hoch ist und der Strom womöglich auch noch aus fossilen Brennstoffen gewonnen wurde.  

Wird der Heizbedarf unterschätzt, fällt die Wärmepumpe womöglich zu klein aus. Dann muss das Gerät ständig arbeiten, was zu höheren Stromkosten führt. Bei zu groß dimensionierten Anlagen entsteht das Problem, dass der Wärmeaustausch ins Stocken gerät und Umwälzpumpen den Heiz-Kühl-Kreislauf immer wieder neu „anwerfen“ müssen. Auch das erhöht den Strombedarf.

„Eigentlich ist der Aufbau einer Wärmepumpe simpel“, sagt Experte Doelling. „Es gibt den Wärmetauscher und einen Pufferspeicher. Der Puffer muss so bemessen sein, dass die Wärme immer abgegeben werden kann. Ist der Puffer zu klein bemessen, kann sich der Heiz-Kühlkreislauf nicht entspannen. Das kann dann unter Umständen sogar zu einer Hochdruck-Störung führen“, erklärt Doelling. „Ist der Puffer viel zu groß, muss die Wärmepumpe mehr heizen als nötig und es entstehen Wärmeverluste.“ Sei die Wärmepumpe zu groß, arbeite sie auch ineffizient: „Das ist dann so, als ob sie einen 7er BMW vor der Tür stehen haben und damit mehrmals am Tag mit Vollgas nur Kurzstrecken fahren.“

Surftipp: Die häufigsten Leserfragen zu Wärmepumpen beantworten wir hier

Entscheidend ist: Ohne Strom funktioniert die Wärmepumpe nicht – und in welcher Dimension die Stromrechnung steigt, sei manchen Hausbesitzern nicht klar, wenn sie auf die Technik umsteigen, sagt Doelling. „Die sind diese hohen Zählerstände nicht gewohnt und dann heißt es schnell: Die Wärmepumpe taugt nichts. Denn sie haben ja keinen Vergleich.“ Hinzu komme, dass Wärmepumpen in Neubauten oft im ersten Jahr höhere Stromverbräuche ausweisen als später. „Im ersten Jahr trocknet das Haus noch aus, der Estrich zum Beispiel. Daher ist auch der Heizbedarf höher“, erklärt Doelling. „Das normalisiert sich dann später.“ Wie gut eine Wärmepumpe wirklich arbeite, lasse sich daher erst nach zwei bis drei Jahren verlässlich einschätzen.

Im ungünstigsten Fall wurde die Wärmepumpe jedoch von Anfang an falsch eingestellt. Dann heizt sie quasi durch und verbraucht besonders viel Strom. In solchen Fällen helfe eine Justierung, sagt der Experte. „Das heißt noch lange nicht, dass da was ausgetauscht werden muss.“ Allerdings müsse sich der Installateur auch mit dem Gerät auskennen – und genau da liege ein häufiger Fehler. „Manche Installateure haben jahrelang nur Gas- und Ölheizungen montiert. Mittlerweile bieten sie notgedrungen auch Wärmepumpen an, haben sich aber nicht wirklich mit der Technik beschäftigt. Das ist dann ungünstig“, sagt Doelling.

Die DAA vermittelt Anfragen zu Wärmepumpen nur an Fachbetriebe, die sich mit der Technik gut auskennen und diese bereits dutzendfach installiert haben. Das gilt auch für alle Anfragen über FOCUS Online. Sollten Sie sich als Hausbesitzer*in oder Bauherr*in für eine Wärmepumpe interessieren, können Sie über das folgende Tool Ihren Bedarf eingeben und sich Kontakte zu geschulten Wärmepumpen-Installateuren in Ihrer Umgebung herstellen lassen. Nach der Eingabe Ihrer Kontaktdaten erhalten Sie binnen weniger Stunden einen Anruf vom Call-Center der DAA. In dem Gespräch werden Ihre Eingaben noch einmal validiert, damit die DAA wirklich die genau für Sie geeigneten Handwerker herausfiltern kann. Diese Betriebe nehmen dann mit Ihnen Kontakt auf.

Ein weiterer, oft entscheidender Grund, warum Wärmepumpen zu viel Strom verbrauchen, liegt in der Bedienung durch die Hausbewohner selbst. Denn Wärmepumpen sind Niedrigtemperaturheizungen. Wer bisher gewohnt war, dass er den Heizkörper aufdreht und dieser nach zehn Minuten glüht, muss sich bei Wärmepumpen-Heizungen gedulden. Doch mancher Hausherr, dem es nicht schnell genug warm wird, dreht am zentralen Temperaturregler. Meist passiert auch dann nichts. Das Problem: Bleibt der Temperaturregler über Wochen oder gar Monate oben, arbeitet die Wärmepumpe mehr als sie müsste – und der Stromverbrauch steigt.

Das stimmt zum Teil. Soll die Wärmepumpe in einem Altbau eine Gas- oder Ölheizung ablösen, die ihre Wärme bisher über Radiatoren im Gebäude verströmt hat, so sei dies in aller Regel unproblematisch, sagt Doelling. „Eine Temperatur von 45 bis 50 Grad ist für viele Heizkörper vollkommen ausreichend“, erklärt der Experte (hier mehr zu Wärmepumpen im Altbaubei energie-experten.org).

Wer von einer Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe umsteigt, sollte sich aber an ein anderes Heizverhalten gewöhnen: „Wärmepumpen sind Niedertemperatur-Heizungen. Die Heizkörper werden dann nur noch lauwarm. Das ist ein anderes Wärmegefühl“, wie es Doelling nennt.

In solchen Fällen gibt es zwei Lösungen. Die erste besteht darin, in sehr kalten Wintern mit dem in der Wärmepumpe integrierten Heizstab zuzuheizen, um die Temperatur zu erhöhen. Dann wird also direkt mit Strom zugeheizt – was die Heizkosten aber laut Doelling über das Jahr gerechnet nur marginal beeinflusst. Die andere Lösung erscheint am Anfang teurer, zahlt sich aber über die Zeit aus: Die alten Radiatoren werden durch dünnwandige Flächenheizkörper ersetzt, die sich schneller aufheizen und mehr Wärme abgeben.

Wärmepumpen sind also wesentlich vielseitiger als von Kritikern suggeriert. Allerdings sind sie nicht ganz billig: Eine sogenannte Split-Wärmepumpe, die an der Außenwand des Hauses befestigt wird und dort aus der Luft Wärme gewinnt, beginnt bei etwa 25.000 Euro, zuzüglich Umbauten und hydraulischer Anbindung. Es gibt auch pilzartige Monoblocks, die weiter draußen im Garten installiert werden können. Dann müssen allerdings zusätzliche Leitungen verlegt und gut gedämmt werden. Erdwärmepumpen beginnen bei etwa 35.000 Euro aufwärts. Die Mehrkosten resultieren aus den Tiefen-Bohrungen, die für die nötige Wärmepumpenquelle sorgen. „Wenn man das im Altbau mit einer Gastherme vergleicht, deren Austausch vielleicht 7000 Euro kostet, erscheint das natürlich zunächst viel Geld“, sagt Experte Doelling. Allerdings fördert der Bund den Einbau einer Wärmepumpe kräftig: Bis zu 45 Prozent der Installationssumme gibt es vom Staat zurück. Bei Anschaffungskosten von 35.000 Euro zahlt der Hausbesitzer also nur 19.250 Euro aus eigener Tasche. Wichtig: Der Förderantrag muss gestellt werden, bevor die Anlage bestellt und installiert wird.

Zusammen mit der Förderung rechnet sich die Installation einer Wärmepumpe überraschend schnell, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt – vor allem angesichts der aktuellen Strompreise. „Die Stromkosten für ein effizientes Heizsystem mit Wärmepumpe liegen im bundesweiten Durchschnitt rund 39 Prozent unter den Gaskosten“, hat Verivox ausgerechnet. Grundlage für die Berechnung waren die Gaspreise für Haushaltskunden Ende März 2022.

Laut Verivox sind die Gastarife allein zwischen Oktober 2021 und März 2022 um rund 85 Prozent angestiegen. „Wer ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) beheizt, bezahlt aktuell rund 2596 Euro – vor sechs Monaten waren es noch rund 1402 Euro“, rechnen die Preisexperten vor. 

Wer dagegen eine effizient arbeitende Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 besitze, benötige für die Bereitstellung der genannten 20.000 kWh Wärme insgesamt nur 5000 kWh Wärmepumpenstrom. „Der bundesweite Durchschnittspreis für diese Strommenge liegt im März 2022 bei 1.573 Euro“, rechnet Verivox vor – das ergibt verglichen mit Gas einen Preisunterschied von rund 39 Prozent. 

„Geht man von einem Preis von rund 20.000 Euro inklusive staatlicher Förderung aus, könnte sich der Umstieg auf eine effiziente Wärmepumpe bei den aktuellen Preisen innerhalb von 20 Jahren Jahren amortisieren“ (gegenüber dem Einbau einer Gasheizung, d. Red.), sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Selbst wer eine weniger effiziente Wärmepumpe mit einer JAZ von lediglich 2,7 betreibe – ein Wert, der bisher als unwirtschaftlich galt – kommt laut Verivox mit 7500 kWh Strom davon und zahlt dafür aktuell „nur“ 2310 Euro im Jahr. Damit sind die Stromkosten immer noch 11 Prozent günstiger als die vergleichbaren Gaskosten.

Hinweis: Ihre häufigsten Fragen zu diesem Artikel haben wir zusammen mit Robert Doelling in diesem Text beantwortet

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Alle diese Artikel bleiben immer nur im ungefähren Der Wirkungsgrad der WP und dami der Verbrauch hängt direkt mit der jeweils benötigten vorlauftemperatur zusammen Je höher diese ist umso geringer der COP Wer eine Luft Wasser WO an seine Heizkörper hängt hat die Mehrkosten damit schon fest eingeplant Dann ist keine JAZ über 2,5 möglich Wer aber dazu eine Klimadecke installiert braucht nur um die 30“C vorlauftemperatur und kann somit auch locker auf JAZ 4 kommen Die Dämmung des Hauses kann dabei auch vernachlässigt werden weil die ausschließliche Nutzung von strahlungswärne den trannsmissionswärmeverlust erheblich reduziert Ich wohne in einem ungekämmten Baudenkmal und habe so aktuell Heizkosten von 0,4 € /qm/ Monat

Bei meinem Einfamilienhaus würde mich eine Luft-Wasser Wärmepumpe aktuell inklusive Allem 30.000,€ bis 32.000,€ brutto kosten (abzüglich minus 45% Förderung heute bei Ersatz meier Ölheizung). Laut den ganzen von mir angesehenen Videos, Foren und Gesprächen mit Insidern ist mit einer ca. Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren aus zu gehen. Wenn ich bedenke, dass ich 2002 beim Austausch für meinen Ölkessel bezahlte nämlich rund 5.000,€ und heute bei Einbau eines 18 KW Ölbrennwertkessel rund 10.000,€ bezahlen müsste, ergibt sich für mich folgende Fragestellung: Wenn ich davon ausgehe, dass der Neupreis sprich die Erneuerung der Wärmepumpe in 20 Jahren bei rund 60.000,€ liegt, sämtliche Förderungen bis dahin Geschichte sind, haben sich bis dahin Löhne, Gehälter, Renten auch verdoppelt?

Viele im Artikel angeführten Punkte sind richtig, wenn auch ein Punkt nicht gut heraus gearbeitet ist: das Konzept steht und fällt mit der Bereitschaft sich auf die Benutzung einzulassen. Wir leben 20+ Jahre mit Luft-Wärmepumpe und sind super zufrieden! Aber, das ist nicht für jeden. Punkt 1: mit der notwendigen technischen Be- und Entlüftung ist permanent "Zug" im Haus. Punkt 2: Rauchen und Wärmetauscher geht nicht, mal abgesehen davon dass wer heute nach SARS&COVID noch raucht ... Punkt 3: Dunstabzugshauben gehen nur als Umluft, nicht als Abluft. Punkt 4: Kamin kann man machen mit extra Zuleitung im Fundament, ist aber von abzuraten. Punkt 5: Das Haus hat 1 Temperatur, kalte Schlafzimmer = geht nicht. Alles in allem verbrauchen wir 30 Prozent weniger als gerechnet, aber: damals Neubau!

Ich habe mein Haus 1986 mit einer Aussendämmung (6 cm) gedämmt. Eine neue Gas-Brennwertheizung besitze ich seit 2015. Ich spare Energie indem ich den Heizungsvorlauf auf 43° gestellt habe. Ältere Heizkörper werden in der Regel ja nie richtig ausgenutzt. Die Heizkörper stehen höchstens auf 2. Da ist noch Luft nach oben. Wenn man die Vorlauftemperatur abregelt, muss man den Heizkörper dann vielleicht ganz aufdrehen, ohne dass man friert. Das Geld, welches ich nicht für eine teuWärmepumpe / Dämmung /Solarzellen usw. ausgebe, investiere ich an der Börse. Wer die 72er Regel kennt, weiss das man auch als passiver Investor mit ETFs langfristig mit ca. 7 % Kapitalwachstum rechnen kann. Mein Rat: Regeln Sie Ihre Heizungsvorlauf ab und erhöhen Sie Ihre finanzielle Bildung. z.B. bei Finanzfluss.d

Und könnt Ihr Euch das leisten? DAS ist beim Altbau doch oft die Frage. Wer vor nicht langer Zeit effizienter im eigenen Haus älter 30 Jahre wohnen wollte, dämmte vom Keller bis zum Dach, ließ dieses neu decken, die Fenster machen und installierte, wo noch nicht passiert, einen Brennwertkessel. Kostete etwa halb so viel wie ein Neubau. Umstellung auf WP kostet all das und ZUSÄTZLICH mindestens 30.000€, trotz üppiger Subventionen. Wer kann sich das leisten? Wer möchte sich das leisten? Ist es, so viel Egoismus muß erlaubt sein, in der persönlichen Situation überhaupt sinnvoll? Etwa aus Altersgründen oder weil man durch Auszug der Kinder gar nicht mehr alles dauerhaft bewohnt/heizt, aber doch sanieren müßte?

Mittwoch, 06.04.2022 | 23:06 | Richard Dörr  | 3 Antworten

Bei Wärmepumpen werden laut Artikel die Heizkörper max. nur 45-50 Grad warm. Also werden die Heizkörper meist nur lauwarm. Dies sei dann ein neues Wärmegefühl!??? Beim Lesen dieser Zeilen habe ich tatsächlich gedacht, dieser "Experte" will uns verars...en mit dieser seltsamen Lobpreisung von faktisch ineffizienten Wärmepumpen zumindest in Altbauten. Unglaublich, zu welchem Unsinn die uns selbst auferlegte ideologische Energiewende führt.

Durch die permanente Durchmischung der Luft müssen die Heizkörper nicht heiss sein, sie dürfen es sogar nicht sein wenn man Energie sparen will. 45 Grad heisse Heizkörper denke ich sind ein Zeichen für eine falsch gebaute Wärmepumpe = unsere werden maximal handwarm im strengen Winter.

Mittwoch, 06.04.2022 | 22:00 | Jörg Genzmer  | 1 Antwort

Ein Freude hat sich überreden lassen in seinem gebaute, Baujahr 1961, eine Luftwärmepumpe ein zu bauen. Nun zahlt er seit drei Jahren über ein Drittel mehr an kosten, als vorher mit Gas. Im nachhinein wurde ihm gesagt er müsse natürlich das Gebäude dämmen. Alles zusammen wären hier Kosten für Wände und Fenster von um die 200 tausend Euro fällig. Ohne diese Dämmung ist eine Wärmepumpe totaler Blödsinn. Ich kann diesen Hyp für Wärmepumpen absolut nicht verstehen. Zumindest im Bezug der Gebäude von vor 2000. Dann hat man höchstens für die Umwelt etwas auf dem Papier gemacht...braucht aber Unsummen an Strom für den eingebauten Heizstab. Gerade private Besitzer welche ihre Wohnungen und Häuser im Alter nun haben werden die Kosten nie stemmen können. Es ist einfach verlogen.

ist doch nur ideologisch bedingt und die Medien machen wie immer mit, ohne mal vorher richtig zu recherchieren.

Mittwoch, 06.04.2022 | 21:28 | Thomas Rostock  | 1 Antwort

Das gute im Altbau ist, dass man den Energieverbrauch über Jahre genau kennt. Dann muss man etwas rechnen und kommt zu einer optimalen Lösung. Ohne Austausch der Heizkörper, ohne richtig ausgelegten Pufferspeicher und ohne richtges Rohrnetz bringt die Wärmepumpe keinen Vorteil. Wenn man in der Vergangenheit durch kleine Heizkörper, schlecht verlegte Leitungen, falsch ausgelegte Heizung beim Bau gespart hat und deshalb mit hohen Vorlauftemperaturen fährt steht man jetzt vor der Wahl. Einmal richtig bauen und niedrige Energiekosten oder alles lassen und hohe Energiekosten. 1° geringer Vorlauftemperatur spart im allgemeinen 2-3% Energiekosten. Egal ob Gas, Holz, Öl oder Wärmepumpe. Die Wärmepumpe ist bei 35°C und weniger am effektivsten. Das weis jeder Kälteanlagenbauer.

..wohl kaum mit kleinen Heizkörpern bewußt gespart, nicht mal Platz. Es waren technisch für frühere Kessel schlicht die richtigen. Besonders teuer wird es übrigens für Altbauten wie meinen mit Fb-Heizung, aber anderer Auslegung und alten, nicht diffusionsdichten Heizrohren aus Kunststoff. Da darf dann noch überall der prinzipiell optimale Fliesenboden raus. Teuer, teuer, teuer.

Wärmepumpe im Altbau ist was für wohlhabende Idialisten. Ja, es gibt Hochtemepartur Wärmepumpen die den im Altbau notwendigen Vorlauf von 50-60 Grad schaffen, aber die Jahresarbeitszahl ist um rund 30-40 % schlechter als bei Häusern mit Fussbodenheizung und 30-35 Grad Vorlauftemperatur. Der Autor nimmt als Beispiel 20.000 kwh Heizleistung. Das schafft eine Ölheizung mit 2000 l. Vor einem Jahr kostete das 1000 € während die Wärmepumpe mit JAZ 2.7 dafür Strom für 2300 € brauchen würde. Das Problem ist der Strompreis - Deutschland hat einen der höchsten in der Welt, letztes Jahr rund 30 cent je kwh. In Skandinavien dagegen nur 18 cents - kein Wunder das dort so viele Wärmepumpen nutzen.

für jeden den Bauherrn , sich alle Unterlagen und Berechnungen schriftlich oder als Mail zu sichern . Und dann rechtzeitig vor Baubeginn eine Rechtsschutzversicherung. Wegen der Anwaltskosten. Und wenn nichts mehr funktioniert , ganz laut Rooooooooobert rufen .